Am 18. Juni 2021 findet der 19. bundesweite Tag des Cholesterins statt, welchen wir uns zum Anlass nehmen möchten, unsere Patientinnen und Patienten über die Aufgaben des Cholesterins in unserem Körper und dessen Einfluss als Risikofaktor für Erkrankungen aufzuklären.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache. Ein über längere Zeit anhaltender, zu hoher Blutcholesterinspiegel kann für die Entstehung von Arteriosklerose verantwortlich sein, wodurch das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken wiederum steigt.
Doch was ist eigentlich Cholesterin?
Cholesterin wird vor allem in der Leber, vom Organismus selbst, gebildet und erfüllt im menschlichen Körper viele wesentliche Aufgaben. Zum einen ist es am Aufbau der Zellen, speziell den Zellmembranen verantwortlich, aber auch an einigen Stoffwechselvorgängen des Gehirns und der Bildung von Hormonen beteiligt.
Aufgrund der wasserunlöslichen Eigenschaften von Fetten, Cholesterin und Fettbegleitstoffen im menschlichen Körper, stellt ihnen dieser Transportproteine zur Verfügung, sogenannte Lipoproteine. Diese Lipoproteine werden nach ihrer Dichte in Chylomikronen, VLDL (very low density lipoprotein), LDL (low density lipoprotein) und HDL (high density lipoprotein) unterteilt. Die bekanntesten unter ihnen sind das LDL, welches Cholesterin von der Leber zu den Körpergeweben transportiert. In den Körperzellen angelangt, wird das Cholesterin dort gebraucht um Hormone, Vitamin D und Körperzellen herzustellen. Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut vorhanden, kann dies zur Entstehung von arteriosklerotischen Plaques führen, welche das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse deutlich erhöhen.
Das HDL-Cholesterin, auch bekannt als „gutes Cholesterin“ ist dafür verantwortlich, Cholesterin aus den Körperzellen zur Leber zu transportieren, wo es wiederum abgebaut werden kann. Darüber hinaus ist das HDL-Cholesterin dazu in der Lage, Cholesterin, das sich an den Gefäßwänden abgelagert hat zu entfernen. Somit stellt ein hoher HDL-Cholesterinwert wiederum eine schützende Komponente vor Arteriosklerose dar.
Bei der Betrachtung der Blutfettwerte ist somit nicht nur der Fokus auf einen einzelnen Wert zu legen, sondern auch das Verhältnis von HDL- zu LDL-Cholesterin ist bei der Beurteilung wichtig. Zudem werden die Blutcholesterinwerte durch verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ernährungsverhalten, genetische Veranlagung und Erkrankungen (z.B. Hypothyreose, Diabetes, etc.) beeinflusst.
Ernährungsempfehlungen
Eine Verbesserung der Cholesterinwerte im Blut kann häufig durch eine Lebensstilveränderung im Sinne einer Ernährungsumstellung und Bewegungssteigerung erreicht werden. Der Einfluss der Ernährung kann die LDL-Cholesterin-Konzentration um bis zu 10% verringern. Obwohl dieser Wert nur eine geringe Senkung des Cholesterinspiegels im Blut herbeiführt, so beeinflusst die Zusammensetzung der Nahrung die Qualität des LDL-Cholesterins stark. Lebensmittel welche reich an Antioxidantien sind können die Oxidation des LDL-Cholesterins verhindern und somit auch die Entstehung von arteriosklerotischen Veränderungen.
Nahrungsmittelauswahl:
Das primäre Ziel der Prävention und Behandlung von erhöhten Blutfettwerten sollte die Steigerung der Nahrungsqualität sein. Daraus ergeben sich folgende Ernährungsempfehlungen:
- Eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen von mind. 30g pro Tag durch pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte
- Bevorzugter Verzehr hochwertiger pflanzlicher Fette aus kaltgepressten Ölen wie Raps-, Oliven-, Lein-, Soja- oder Walnussöl, sowie aus Samen und Nüssen
- Regelmäßiger Verzehr von fettreichen Seefischen (1-2 Portionen/Woche): Hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
- Moderater Konsum tierischer Fette aus Fleisch und Wurstwaren (2-3 Portionen/Woche), sowie Eier (max. 3 Stk./Woche)
- Meiden industriell erzeugter Speisen und Lebensmittel àhoher Gehalt an Transfettsäuren
- Kleine Mengen zuckerreicher Lebensmittel und Speisen und Getränke: Einschränkung des Zuckerkonsums auf max. 10% der Gesamtenergieaufnahme täglich (lt. WHO Empfehlung)
Wie all dies am besten umgesetzt wird, erfahren unsere Patientinnen und Patienten in unserer Ernährungsberatung. Dabei gehen wir individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Erkrankungen ein. Unsere Patientinnen und Patienten erhalten auf diesem Weg ebenso wichtige Hinweise und Tipps zur Weiterführung für zu Hause.