Der Europäische Adipositas-Tag am 15. Mai macht darauf aufmerksam, dass es sich bei Adipositas (schweres Übergewicht) um eine chronische Erkrankung handelt, die mit eingeschränkter Lebensqualität und einem hohen Risiko für Folgeerkrankungen einhergeht. Die Celenus Klinik Schömberg rät Betroffenen deshalb ausreichend zu schlafen.
Allein in Deutschland sind ca. 23% der Männer und 24% der Frauen stark adipös (BMI: > 30 kg/m²). Übergewichtig sind ca. 67% der Männer und 53% aller Frauen (BMI: > 25 kg/m²). Zudem sind immer häufiger Kinder und Jugendliche betroffen. Die Ursachen von Adipositas sind dabei vielfältig, denn nicht nur Über- und Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress und Schlafmangel führen zum schweren Übergewicht. Ebenso sind psychologische, endokrinologische und genetische Faktoren sowie Medikamente und viele weitere Aspekte von Bedeutung. Zugleich gibt es verschiedene Entstehungsgründe von Adipositas. Dies kann an einer steigenden Energiezufuhr durch eine veränderte Zusammensetzung der Nahrung, verändertes Essverhalten aber auch an einem reduzierten Energieverbrauch liegen. Betroffene Personen benötigen daher ein individuell angepasstes Konzept zur Prävention und Therapie.
Eine randomisierte Studie in den Annals of Internal Medicine (2010; 153: 435-441) zeigte, dass Schlafmangel den Abbau von Fettgewebe mindern kann.
Für die Studie haben sich 10 Probanden für 4 Wochen in einem Schlaflabor eingefunden. Unter den Probanden waren 3 Frauen und 7 Männer, welche im Alter von 41 waren und einen BMI von 27,4 kg/m² aufwiesen. Alle Teilnehmer hatten eine eingeschränkte Kalorienaufnahme von 1450 kcal. Die Studie wurde in jeweils zwei Wochen aufgeteilt. In den ersten beiden Wochen erhielten alle Betroffenen 8,5 Stunden Schlaf, woraufhin jeder Proband durchschnittlich drei Kilogramm abnahm. Dieser Verlust bestand aus 48% Fettmasse und 52% Muskelmasse. In den folgenden zwei Wochen erhielten alle Studienteilnehmer nur 5,5 Stunden Schlaf, was ebenso zu einer Abnahme von durchschnittlich drei Kilogramm führte. Allerdings verteilte sich der Verlust auf 20% Fettmasse und 80% Muskelmasse.
Ausreichend Schlaf führt somit zu einem höheren Abbau der Fettmasse.
Beim Schlafen findet im Körper eine „Zellerneuerung“ statt (Regenerationsstoffwechsel). Der Körper benötigt Energie um alle Stoffwechselprodukte abtransportieren zu können. Als Energiequelle werden hauptsächlich die sogenannten Fettreserven genutzt, was zu einer effektiven Reduktion des Körperfettes und zur Entleerung des Energiespeichers führt. Genug Schlaf fördert also nicht nur die Fettverbrennung, sondern auch den Lymphabfluss und hat nebenbei noch eine straffende Wirkung auf das Bindegewebe. Auch die vermehrte Produktion des appetitanregenden Hormons Ghrelin spielt hierbei eine Rolle. Die Probanden verspürten in der 3. und 4. Woche mehr Appetit/Hunger als in Woche 1 und 2. Wird die letzte Mahlzeit zu spät eingenommen, führt dies zur Minimierung des Regenerationsstoffwechsels, da der Körper primär mit der Verdauung und Verwertung der Mahlzeit beschäftigt ist. Deswegen sollte die letzte Mahlzeit maximal 3-4 Stunden vor der Schlafenszeit eingenommen werden.
Die Celenus Klinik Schömberg empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Schlafzeit von mindestens sieben Stunden.
Neben einem gesunden Schlafverhältnis sollte stets auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie auf regelmäßige Sporteinheiten geachtet werden.